XML
sru:version: 1.2; sru:query: fcs.rf="baedeker.1_349"; fcs:x-context: baedeker; fcs:x-dataview: title,full; sru:startRecord: 1; sru:maximumRecords: 10; sru:query: fcs.rf="baedeker.1_349"; sru:baseUrl: ; fcs:returnedRecords: 1; fcs:duration: PT0.014S PT0.143S; fcs:transformedQuery: descendant-or-self::fcs:resourceFragment[ft:query(@resourcefragment-pid,<query><phrase>baedeker.1_349</phrase></query>)];
1 - 1
262 Route 22.RHODOS. Von Smyrna nach
c. Rhodos.
Vergl. den Karton auf der Karte von Kleinasien S. 172/3.

Dampfer: Messageries Maritimes, Rundlinie, alle 4 Wochen Sa. von
Smyrna nach Rhodos (18 St., für 50 fr. oder 35 fr., einschl. Verpflegung) und
Mersina usw.; Österreichischer Lloyd, Linie Triest-Syrien, berührt Rhodos
zeitweise auf der Fahrt zwischen Beirut und Mersina (S. 171); Pantaleon-
Gesellschaft
(griech.), von Smyrna über Chios, Kuluk, Rhodos nach Adalia,
Mersina, von Smyrna über Chios, Samos, Kalymnos, Syme, Rhodos nach
Adalia u. a. Bei starkem Wind kann man nicht landen. Gasthaus usw.
in der Hauptstadt, S. 263.

Der österreichische Dampfer berührt auf der Fahrt zwischen
Smyrna (S. 193) und Rhodos alle 14 Tage Chios (S. 191) und läßt die
kleineren Sporaden links liegen, der französische fährt direkt nach
Rhodos (228 Seemeilen); die kleineren griechischen Küstendampfer
laufen außer Chios noch Kuluk an der anatolischen Küste, manchmal
auch die Inseln Samos, Kalymnos (S. 259) und Syme an; die letztere
ist ebenfalls eine Hauptstation der Schwammfischerei.

Rhodos ist wie Kos die Fortsetzung einer Halbinsel des klein-
asiatischen
Festlandes, von NO. nach SW. etwa 77km lang, 32km breit
und 1460qkm groß und wird in der ganzen Länge von einem Gebirge
durchzogen, das etwa in der Mitte im Attáiros (Atabyrion) 1240m
erreicht. Die Insel ist wasserreicher als alle Nachbarinseln und er-
zeugt
auch zur Ausfuhr Wein, Früchte und Gemüse. Die Zahl der
Einwohner beträgt gegen 30000; sie verteilen sich auf den Haupt-
ort
, an der NO.-Ecke der Insel, der die Stelle der antiken Hauptstadt
einnimmt, und mehrere, z. T. auch auf antiken Siedelungen gelegene
Dörfer, die mehrfach die antiken Namen behalten haben. Rhodos
gehört zum türkischen Wilajet Archipel, das außer Samothrake und
Thasos (S. 70) alle türkischen Inseln des Agäischen[Ägäischen] Meeres umfaßt,
und ist Sitz des Walí. Es hat im Altertume (z. B. 227 vor Chr. und
155 nach Chr.) und später, besonders noch 1856, durch Erdbeben
gelitten.

Rhodos, die südlichste der großen von den Griechen und zwar wie Kos
von Dorern besiedelten Inseln hat infolge ihrer für den Verkehr günstigen
Lage zu allen Zeiten eine Rolle gespielt. Die Erzeugnisse ihres Handwerkes
gingen sehr früh in alle Welt (S. 112). Ihre drei Städte, Lindos (im O.).
Ialysos und Kamiros (im NW.), bildeten in älterer Zeit mit Kos, Knidos
und Halikarnassos die dorische Hexapolis. 408 wurde durch Zusammen-
siedlung
nach dem Plane des Hippodamos von Milet (S. 232) die neue
Hauptstadt Rhodos geschaffen. Als Athen seine Bedeutung verloren hatte,
schwang sich Rhodos gegen Ende des IV. Jahrh. vor Chr. zur ersten Han-
delsstadt
auf und besaß eine bedeutende Kriegsflotte. Die Stadt war so fest,
daß sie einem Demetrios Poliorketes ein Jahr lang mit Erfolg widerstehen
konnte (305/4). Um 285 vor Chr. schuf ein Sohn der Insel, Chares von
Lindos
, ein Schüler Lysipps, das 34m hohe Standbild des Helios, des Haupt-
gottes
von Rhodos, das am Hafen seinen Platz fand. Dieser Koloß von
Rhodos, eines der Weltwunder, stürzte bei dem Erdbeben von 227 vor Chr.
um; seine Trümmer wurden im VII. Jahrh. nach Chr. beim Einfall der
Araber nach dem Festlande und von da auf 900 Kamelen nach Emese (Homs)
gebracht, wo man sie einschmolz. Bekannt ist die rhodische Bildhauer-
schule
, aus der im I. Jahrh. vor Chr. der Laokoon hervorging. Auf wei-
teres
Gedeihen unter den Römern, denen sich die Republik früh und treu
anschloß, und unter den Byzantinern folgten wilde Zeiten, die im VII. Jahrh.